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Autor: gt!nfo

Fotos: Anuschka Bayer

10.04.2024

Kolumne von Anuschka Bayer


Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich ehrenamtlich in einer Einrichtung oder einer Familie mit einem behinderten Kind oder Familienmitglied zu engagieren? Die Themen Ehrenamt und gemeinnützige Arbeit sind heute dringlicher denn je, da die Kosten für Betreuungsdienste – nur um ein Beispiel zu nennen – enorm hoch sind und es nicht nur an Fachkräften, sondern auch an freiwilligen Helfern mangelt.


In der aktuellen Episode meines Podcasts „Hello Heroes“ spreche ich mit einem Mann, der sich ehrenamtlich und mit vollem Einsatz um einen schwerbehinderten Jungen aus der Ukraine kümmert, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist. Seit mehr als zwei Jahren besucht er ihn regelmäßig in Bethel, begleitet ihn bei Spaziergängen, besucht mit ihm Weihnachtsmärkte, Karnevalsumzüge und vieles mehr. Er singt mit ihm und berichtet, dass der Junge sich in dieser Zeit in Deutschland großartig entwickelt hat. „Ich möchte, dass „Artem“ etwas von der Welt sieht“, erklärt Christian Götze, der sich ehrenamtlich so leidenschaftlich engagiert.


Wenn sich mehr Menschen wie Christian mit echter Hingabe für andere einsetzen würden, könnten wir eine Gesellschaft mit mehr Mitgefühl, mehr Inklusion und weniger sozialer Isolation schaffen. Inklusion darf nicht nur ein Modewort sein, sondern sollte Teil unserer Grundhaltung werden. Menschen mit Behinderungen verdienen nicht nur Respekt, sondern auch aktive Unterstützung und Teilhabe in allen Lebensbereichen. Indem wir uns ehrenamtlich engagieren und unsere Zeit und Fähigkeiten zur Verfügung stellen, tragen wir dazu bei, Barrieren abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern, in der jeder Mensch seinen Platz hat und wertgeschätzt wird.


Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Einzelne helfen kann, selbst wenn es nur um nachbarschaftliche Unterstützung geht, denn wir alle könnten einmal in eine schwierige Situation im Leben kommen und uns über Unterstützung freuen. Durch unser Handeln können wir nicht nur das Leben anderer bereichern, sondern auch unsere eigene Empathie stärken.


Ehrenamtliche Helfer sind ein Vorbild für unsere Kinder und Jugendlichen, denn in ihnen wird jetzt der Grundstein für eine inklusive Gesellschaft gelegt, in der Menschen mit und ohne Behinderung miteinander und voneinander lernen. Was wäre, wenn wir die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen nicht mehr als bloßes „ehrenamtliches Engagement“ betrachten, sondern als grundlegenden Bestandteil einer inklusiven Gesellschaft, die jedem individuellen Bedarf gerecht wird?"



ZUR PERSON


Anuschka Bayer ist Gründerin des gemeinnützigen Vereins Horses for Heroes und Mutter eines 21-jährigen Sohnes mit Behinderung und einer 26-jährigen Tochter. Sie ist auch mit ihrem Podcast „Hello Heroes“ (zu hören auf allen gängigen Plattformen) on air gegangen. Dort lädt sie Zuhörer ein, sich mit Persönlichkeiten zu verbinden, die den Alltag mit beeinträchtigten Kindern oder Erwachsenen meistern. In dieser Kolumne, die monatlich im gt!nfo und in der App und auf der Website Dein Gütersloh. den Inklusionsgedanken in den Fokus rückt, gibt sie sehr persönliche Impulse zu diesem Thema.



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